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wechs büros, visuelle kommunikation

1946 gründet Inge Aicher-Scholl die Ulmer Volkshochschule. Parallel dazu entsteht die Vision einer Hochschule, in der Geistes- und Naturwissenschaften politische Wirkung gewinnen können.

Otl Aicher ist aktiver Teil dieser Prozesse. Er entwickelt das Plakat-Programm der vhs und entwirft das Konzept einer Hochschule für Gestaltung (einschließlich der ersten Raumordnung und Bauplanung) in Ulm.

1953 steht die HfG und gewinnt auf Anhieb internationale Resonanz. Die Distanz zur Bauhausideologie wie Künstlertum und die Abteilung "visuelle Kommunikation" verraten Aichers Handschrift.

Es entstehen Erscheinungsbilder für Braun und Lufthansa, Plakate und Broschüren, Verpackungen und Ausstellungen, Layoutkonzepte für Kultureinrichtungen und Industrieunternehmen.

Sein Begriff der "visuellen Kommunikation" begründet eine neue Qualität der sichtbaren Kultur als Ganzheit. Otl Aicher wird zum Pionier einer visuellen Sprache, deren Ziel die Lesbarkeit der Welt ist.

Das Erscheinungsbild der Olympischen Spiele in München 1972 erreicht beinahe die vollkommene Einheit von Absicht und Wirkung, Architektur und Grafik, Offenheit und Reglement.

Mit der "autonomen Republik Rotis", seinem fast autarken Domizil im Allgäu, schafft er den Ort wo Natur und Materie sich ohne Schema begegnen. Am 1. September 1991 stirbt Otl Aicher in Rotis. Doch tot ist er nicht.

Zu wenig wissen wir von diesem wichtigen, weil folgereichen Gestalter der zweiten Jahrhunderthälfte. Zu sehr brauchen wir seinen Rat, damit sich die Gestaltung im Gebrauch als sinnvoll und lebendig erweist.

(Text: Peter v. Kornatzki)


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